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Studierendenrat der Universität Heidelberg

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17.11.2017:

17. November: Weltstudierendentag

1941 wurde der 17. November zum Weltstudierendentag ausgerufen, in Erinnerung an die studentischen Proteste in Prag 1939. Auch an die Ereignisse im November 1973 wird oft erinnert. Zum 17.11.17 rufen studentische Dachverbände dazu auf, freie Bildung zu ermöglichen.


Prag 1939: gegen Nazibarbarei

Am 28. Oktober 1939, dem 21. Jahrestag der Gründung der selbständigen Tschechoslowakei, fanden im damaligen "Protektorat Böhmen und Mähren" Demonstrationen gegen die deutsche Okkupation und für eine unabhängige Tschechoslowakei statt. In Prag waren vor allem Studierende aktiv. In Zusammenstößen mit der Polizei gab es viele Verletzte. Der Arbeiter Vaclav Sedlacek wurde getötet, der Medizinstudent Jan Opletal tödlich verletzt, er stirbt am 11.November. Am Trauerzug für Jan Opletal am 15. November 1939 beteiligen sich Tausende, sie singen tschechische Lieder und rufen antideutsche Parolen.

Am 16. No­vember werden neun „Rädelsführer“ verhaftet und ohne Ge­richtsverfahren erschossen. Jüdische Professoren und 1200 Studenten werden am 17. No­vember verhaftet im Rahmen der Sonderaktion Prag und in Konzentrationslager deportiert. Die meisten von ihnen überlebten und wurden innerhalb von drei Jahren entlassen. Die tschechischen Hochschulen im Protektorat werden bis Kriegsende geschlossen. Viele Studierende fliehen nach England und tragen mit dazu bei, dass der 17. November im Jahr 1941 vom International Students´ Council zum International Students' Day ausgerufen wird.

Athen 1973: für Demokratie

1500 Menschen besetzen am 14. November das Gelände der Technischen Hochschule und riefen über das neu instalierte Radio Polytechnion zum Widerstand gegen die griechische Militärjunta auf, die das Land seit 1967 regierte. Bis zum 16.11. hatten sich ungefähr 5000 Menschen auf dem Gelände versammelt, auch in den umliegenden Straßen versammelten sich viele Menschen. Vorausgegangen waren Anfang 1973 Proteste und Besetzungen an der Rechtsuniversität. Am 17. November 1973 brachen Panzer das Eisentor zum Polytechnion im Zentrum Athens ein. Die Panzer schlugen den Aufstand am Morgen des 17. November nieder, viele Menschen kamen dabei ums Lesen. Die Militärjunta blieb an der Macht, bis sie im Sommer 1974 nach der Besetzung Zyperns durch die Türkei abtrat.

17.11.17: für freie Bildung

Heute wird am Weltstudierendentag an seine Ursprünge erinnert und auf aktuelle politische Missstände hingewiesen - denn was im Bildungssektor geschieht ist untrennbar mit anderen gesellschaftlichen Entwicklungen verbunden. Die aktuelle neoliberalen Politik, die auch zum Erstarken rechter Tendenzen in Europa führt, verstärkt im Hochschulbereich sozialselektive Tendenzen, z.B. durch Studiengebühren für nicht-EU-Studierende.

Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e. V. stellte daher in Kooperation mit den Partnerverbänden aus Belgien (FEF), Frankreich (UNEF), Italien (UDU), Österreich (ÖH) und der Schweiz (VSS-UNES-USU) zum internationalen Tag der Studierenden 2017 drei Forderungen auf:

  • Die Sicherstellung von finanzieller Unterstützung für Studierende
  • Die Abschaffung aller Studiengebühren
  • Die Beseitigung aller selektiven Maßnahmen in der Hochschulbildung

Die im Netzwerk Topics zusammengeschlossenen Studivertretungen bedauern, dass obwohl in den letzten Jahrzehnten das Studieren überall in Europa attraktiver wurde und die Zahl der Studierenden steigt durch bildungspolitischen Maßnahmen der letzten Jahre nicht der Ausbau der Hochschulen vorangetrieben wird, sondern der Zugang zum Studium beschnitten wird und die Qualität des Studiums leidet.

 

 

 

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