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Studierendenrat der Universität Heidelberg

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15.08.2014:

Studierende gegen Antisemitismus

In der Sitzung am 12.08 hat der StuRa eine Erklärung gegen Antisemitismus verabschiedet.

Die Studierenden der Universität Heidelberg verurteilen jede Form von Antisemitismus!

Wir, die Studierenden der Universität Heidelberg, sind erschüttert über die antisemitischen Vorfälle der letzten Wochen in verschiedenen Städten der Bundesrepublik und in ganz Europa.

Wir hätten es nie für möglich gehalten, dass es je wieder dazu kommen könnte, dass Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland Angst davor haben müssen, ihre Religionszugehörigkeit offen zu zeigen. Dieser Punkt ist nun offenbar wieder erreicht, Synagogen werden geschändet wie kürzlich in Essen und Wuppertal und Menschen, die in Läden oder auf offener Straße eine Kippa tragen, werden beschimpft und verfolgt, auf Demonstrationen und im Internet werden Schmährufe wie "Hamas, Hamas, Hamas - Alle Juden ins Gas!", "Tod Israel" und "Tod allen Juden" verbreitet.

Wir können und wollen so etwas nicht hinnehmen und treten deshalb allen Formen des Antisemitismus konsequent entgegen und solidarisieren uns mit allen Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland, insbesondere mit der Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg und unserer Partnerhochschule, der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg.

Wir fordern daher ein sofortiges Ende der Schmähungen, Beleidigungen und Ausschreitungen gegenüber jüdischen oder als jüdisch wahrgenommenen Institutionen und Personen.

Dies stellt ausdrücklich keine Positionierung im aktuellen Konflikt um den Gazastreifen oder im langjährigen Nahost-Konflikt dar. Wir stellen uns hier ausdrücklich gegen den Antisemitismus in Deutschland, der scheinbar wieder gesellschaftsfähig ist und von einer immer größer werdenden Gruppe und Angehöriger aller Schichten, Millieus und politischer Lager geduldet, wenn nicht sogar unterstützt wird. Wir positionieren uns jetzt, angesichts der jüngsten antisemitischen Vorfälle in Deutschland. Wir stehen für eine offene, pluralistische Gesellschaft und verurteilen daher prinzipiell alle Formen von Antisemitismus, Antiislamismus, Antiziganisimus, Rassimus, sowie jedweder Diskriminierung. Wir verurteilen generell alle Formen der Gewalt. Dies schließt die Kritik von Hetzrede und Hasssprache ausdrücklich ein. Volksverhetzung ist keine bloße Meinungsäußerung, sie ist eine Praxis der Gewalt.

Wir fordern hier ausdrücklich keine Einschränkung des Demonstrationsrechtes oder der Meinungsfreiheit; Antisemitismus jedoch muss in seinen Ansätzen bekämpft werden.

Wir fordern alle Menschen in Deutschland dazu auf, sich unserer Zivilgesellschaft bewusst zu werden und aktiv gegen Antisemitismus vorzugehen, sich den Antisemiten in den Weg zu stellen und weitere Übergriffe zu verhindern und jüdische Gebäude und Institutionen zu schützen. Wir unterstützen Dieter Graumann hiermit in seiner Forderung nach einer Welle der Solidarität mit den in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden.

Wir fordern zudem alle gesellschaftlichen Gruppen/die Gesellschaft als Ganzes dazu auf, es uns gleich zu tun und sich öffentlich gegen jede Form des Antisemitismus zu stellen.

Wir bringen unsere Hoffnung zum Ausdruck, dass sich solche Vorfälle weder in Heidelberg noch anderen Ortes wieder ereignen. Gruppen und Individuen jeglicher Religionszugehörigkeit sollen in unserer Stadt weiterhin friedlich zusammen leben können.

Die Studierendenschaft der Universität Heidelberg

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