04.10.2010: Privathochschulen erleichtern angeblich BildungsaufstiegMcKinsey und der Sitfterverband für die Deutsche Wissenschaft wollen mehr Praxisorientierung und mehr bildungsferne Studierende - durch mehr Geld für Privathochschulen!Vorfassung: Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat eine neue Studie vorgelegt. Die letzte Studie bemühte sich, zu zeigen, dass Studiengebühren keine Selektionswirkung haben. Die neue Studie, die zusammen mit McKinsey vorgelegt wird, stellt fest, dass die große Mehrheit der privaten Hochschulen Personen ausbildet, die sonst vermutlich nie ein Studium aufgenommen hätten. Dies gelinge - so die Studie- durch die Akademisierung klassischer Ausbildungsberufe, das Angebot praxisorientierter Bachelor- und Master-Studiengänge sowie klassische oder fernstudiengestützte akademische Weiterbildung. Die Studie empfiehlt der Politik, den gesellschaftlichen Beitrag privater Hochschulen stärker zu würdigen und politisch zu unterstützen. "Private Hochschulen besetzen die Felder, die staatliche Hochschulen vernachlässigen. Daher sollten sie gleichberechtigten Zugang zu öffentlicher Förderung für gesellschaftlich gewünschte Hochschulleistungen bekommen, so z. B. bei Förderprogrammen für Lehrinnovationen, Weiterbildung oder breiterer Akademisierung" - so der Stifterverband. Es geht schlichtweg darum, in Zeiten knapper Kassen, mehr Geld in die Privaten Hochschulen stecken zu können und dafür liefert der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft die gut klingende Begründung. Eine Verbesserung der Studiensituation kann man auch im öffentlichen Bildunswesen haben: Unterstützung des individuellen Lernwegs auch in staatlischen Schulen, Abschaffung von Bildungsgebühren jeder Art, Öffnung der Hochschulen, gleichberechtigte Beteiligung aller Betroffenen an den Hochschulen (vorübergehend Vetorechte für Studierenden- und Mittelbauvertretungen) solide vorbereitete Sitzungen und den Willen, Bildungsexklusion zu verhindern und kritische Praxisreflexion zu fördern. Wir fragen uns jetzt natürlich, warum das die staatlichen Hochschulen nicht machen? Und warum sind eigentlich so viele Leute, die für Privathochschulen und Studiengebühren sind, gegen eine Akademisierung von Ausbildungsberufen? Damit sie die privat anbieten können? Und woher kommt eigentlich das Geld, dass der Staat den privaten Hochschulen geben soll? Oder besser gefragt: wo wird es fehlen? Auf jeden Fall kann man beim nächsten AGSM-Treffen am 27.10. dem Rektorat mal vorschlagen, sich für praxisorientierte Studiengänge einzusetzen, dann macht man erstens anderen, privaten Hochschulen, Konkurrenz - und das ist irgendwie immer gut - und zweitens macht man etwas für bildungsferne Weitere Informationen:idw-Pressemitteilung zur neuen Studie des Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und McKinsey: Informationen zur AGSM (Arbeitsgemeinschaft Studentische Mitbestimmung): Wenn ihr Ideen für die Uni Heidelberg habt: schreibt sie ins Wiki: Pressemitteilung des DSW vom 16.9.10 zur notwenigen Förderung der "first generation students" Informationen der IG Metall zum Studium ohne Abitur: und bald findet sich sicher ein guter Kommentar auf den Nachdenkseiten... |