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29.05.2010:

Ein paar Kommentare zum RCDS/VFA-Artikel aus dem ruprecht 125

Mit Transparenz tut sich der VFA schwer

Im dem Artikel (S.4. des PDF) spricht Julia Dingemann, die vFA-Vorsitzende, davon, der VFA wolle keine Gelder verschwenden. Schaut man allerdings mal auf die tatsächliche Mittelverwendung seit Beginn der VFA-Sitzungen, findet man einige Posten, die diesen Wunsch eher theoretisch erscheinen lassen. Wie lange die guten Vorsätze bezüglich der Verschwendung hielten, kann man drei Zeilen weiter unten praktischerweise direkt lesen. Dort kommentiert Julia selbst: "Das war genauso ein Unsinn, den wir aber auch nicht plötzlich verweigern konnten".

Tatsächlich hat der vFA eine ganz neue Art von Transparenz hergestellt: Auf der Homepage wurden anfangs alle Namen, Adressen, Unterschriften und Bankverbindungen von AntragstellerInnen online gestellt. Auch kursierten in der bunten Koalition Komplettlisten aller Ausgaben der letzten Semester, inklusive aller personenbezogenen Daten. Hier hat Julia also Recht: Diese Art von Transparenz gab es nicht, als die FSK noch über eingereichte Anträge beraten hat, denn beim Umgang mit personenbezogenen Daten hat die FSK eindeutige Positionen - vgl. CampusCard-Diskussion (der vFA hat sich dem inzwischen angenähert, denn auf der Homepage wurden die Angaben inzwischen geschwärzt). Dafür gab es damals einen sauberen Haushaltsplan mit zahlreichen kleinen Einzelposten und genauer Zweckbestimmung (z.B. Soziales/Bafög-Infos oder Kulturveranstaltungen). Dafür reicht es beim VFA wiederum nicht. Der gesamte Haushalt besteht aus den 4 Punkten Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation (2500€), Organisatorisches/EDV (5.000€), Zuschüsse (23.000€) und Sonstiges (12.000€). Wenn die Partei-Hochschulgruppen das für Transparenz halten ...

Um zu kaschieren, dass der VFA gerade die Probleme, die er vorgeblich lösen wollte, selbst in einem ungeheuren Ausmaß praktiziert, wird dann kommentarlos auf eine vermeintlich unsinnige Ausgabe der FSK verwiesen. – 500 Euro für Zelte – Dass es sich dabei um Zelte für das Teddybärenkrankenhaus handelt, wird verschwiegen. Vermutlich weil das Teddybärenkrankenhaus in Heidelberg (wie auch in fast allen deutschen Städten mit einer Hochschulmedizin) außerordentlich beliebt ist und kaum jemand einen einmaligen Zuschuss von 500 Euro dafür schlimm fände. Noch dazu wenn man berücksichtigt, dass die deutlich höheren regulären Kosten permanent von anderen Einrichtungen getragen werden. Das ist überigens nicht der einzige Posten, bei dem der VFA durch geschickte Deklaration versucht, Stimmung gegen die FSK und für sich selbst zu machen. Auf der VFA-Homepage wurden Zusammenfassungen der bisherigen Ausgaben – auch aus den Vorjahren – online gestellt. Dabei wird im Zeitraum, in dem die FSK über die Anträge beraten hat, pauschal hingeschrieben „Druckkosten: 14.000 Euro”. Bei der Aufschlüsselung der VFA-Mittelverwendung liest man dann: Unimut: 7.000€, liberal-konservative Zeitung: 1.000€, pogo-Zeitung: 1.000€. Nach etwas einem halben Jahr hat der VFA also ebenfalls schon 9.000€ für Druckkosten ausgegeben (die 14.000 oben sind – wenn die Zahl überhaupt stimmt, denn woher sie kommt, ist zumindest mir nicht klar – für ein ganzes Haushaltsjahr). Nach Themen aufgeschlüsselt liest sich das aber gleich viel besser. Gleiches Spiel bei den Reisekosten: Die FSK (böse) hat pauschal 5.000 Euro da stehen. Die beim VFA aufgeführten Mittel für Bildungsstreik, Nightline und das krit. Forum sind zum Großteil ebenfalls Reisekosten. Ganz offensichtlich soll durch diese unterschiedliche Deklaration die FSK denunziert werden.

Eine letzte Ergänzung noch zu den 5.200 Euro für Büromobiliar, die auf der Homepage zwar neutral formuliert stehen, die aber in diversen Artikeln und Diskussionen immer wieder als Beispiel für die Verschwendung von Geldern durch die FSK angeführt werden: Es wurde ausschließlich der Bereich des ZFB ‚renoviert’, in dem sich die studentischen Gruppen (Ruprecht, KI, aber vor allem auch Jusos und GHG) treffen, der Bereich, in dem die Fachschaften arbeiten, ist nach wie vor im alten Zustand (Bilder siehe FSK-Homepage) und wird auch mittelfristig nicht renoviert werden, weil die Fachschaften deutlich niedrigere Ansprüche als gewisse Gruppen haben. Die Beschaffungen wurden nämlich nach langer Diskussion vor allem deshalb genehmigt, weil bestimmte Hochschulgruppen sich permanent über die schlechte Ausstattung beschwert hatten, die Räume „unwürdig” fanden und sich zum Teil auch schon beim Rektorat über das alte Mobiliar beschwert hatten. Dass ausgerechnet diese Gruppen jetzt mit der Mobiliarbeschaffung die FSK in Verruf bringen wollen, ist eine Unverschämtheit, die bei aller Konkurrenz doch überrascht.

Aber wenn die Studis mit Fehlinformationen wie diesen überschüttet werden, fällt vielleicht weniger auf, dass man gleichzeitig Reisekosten für den VFA-Vorsitz beantragt oder einfach mal 250 Euro für einen Vortrag beschlossen werden, bei dem nicht einmal der Name der Referentin bekannt ist.

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