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20.01.2010:

Bildungspolitischer Vortrag am 21.01

"Die eindimensionale Hochschule - Der Umbau der Hochschule aus kritisch-theoretischer Sicht" - Vortrag mit anschließender Diskussion am 21.1., um 18.15 Uhr, Neuen Uni, ehemaliger Senatssaal.

Wir laden ein zur dieswöchigen Veranstaltung der hochschulpolitischen Vorlesungsreihe. Unter dem Titel

"Die eindimensionale Hochschule - Der Umbau der Hochschule aus kritisch-theoretischer Sicht"

referiert am Donnerstag, den 21.1., um 18.15 Uhr, in der Neuen Uni im ehemaligen Senatssal Oliver Brüchert. Anschließend besteht Gelegenheit zur Diskussion

1964 schrieb Marcuse: "Der Eindimensionale Mensch wird durchweg zwischen zwei einander widersprechenden Hypothesen schwanken: 1. dass die fortgeschrittene Industriegesellschaft imstande ist, qualitative Änderung für die absehbare Zukunft zu unterbinden; 2. dass Kräfte und Tendenzen vorhanden sind, die diese Eindämmung durchbrechen und die Gesellschaft sprengen können."
Wer sich mit dem aktuellen Umbau der Hochschulen beschäftigt, ist geneigt, diesen im Sinne der ersten Hypothese zu interpretieren. Statt kritischem Denken und emanzipativem Potential herrscht nur noch Anpassungsdruck und Berufsorientierung; statt gesellschaftlicher Verantwortung nur noch ökonomische Verwertungslogik; statt Freiheit nur noch Zwang; statt Bildung nur noch Halbbildung.
Dialektisches Denken im Sinne einer kritischen Theorie der Gesellschaft verlangt aber, dass wir über diese Sicht der Dinge hinaus gehen und nach Widersprüchen fragen. War nicht die Hochschule bereits vor dem Umbau eine konservative Institution, die sich emanzipatorischen Bewegungen nur teilweise und auf massiven Druck hin geöffnet hat?

Die Hochschulen waren nie einfach ein Hort der Emanzipation und des demokratischen Fortschritts! Ihr neoliberaler Umbau trägt sicher nicht dazu bei, dass sie es werden. Aber was bedeutet das für die ?Kräfte und Tendenzen?, die diese Gesellschaft sprengen können? Zunächst einmal, sich darauf zu besinnen, dass Gesellschaftskritik nicht in
erster Linie von den Hochschulen ausging und -geht, sondern viele "Orte" hat. Das schafft Raum für neue Solidaritäten, neue Formen des Protests, neue experimentelle Formen einer anderen Lebensweise.
Hierüber wird gesprochen und diskutiert werden.


Das komplette Programm der Vorlesungsreihe, die von FSK, GEW, DGB, RosaLuxemburg-Stiftung, BdWi, Heidelberger Forum und dem HIB unterstützt wird, findet ihr hier:
http://www.fsk.uni-heidelberg.de/fileadmin/Dokumente/GEW/Plakat_Vortragsreihe_WS0910.pdf

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