Dies ist ein Archiv der Seite des Studierendenrates, wie sie bis zum 11.09.2018 bestand. Die aktuelle Seite findet sich auf https://www.stura.uni-heidelberg.de

Studierendenrat der Universität Heidelberg

Suche
English | Farsi
Der StuRa ist Mit­glied der LaStuVe BaWü, des fzs, des DAAD, des VSB, des bas, des ABS und des BDWi

Das Dschungelbuch
- der StuRa-Wegweiser durch die Uni

News von außerhalb:

www.studis-online.de

www.fzs.de

02.11.2009:

Solidaritätsaufruf aus Wien

Am Samstag, 31.10.09 erreichte uns ein Solidaritätsaufruf aus Wien, den wir gerne dokumentieren. Auf der heutigen VV wird aus aktuellem Anlass auch eine Live-Schaltung nach Wien versucht.

Aufruf des StudentInnenkollektivs der TU Wien

Liebe KollegInnen an den deutschen Universitäten!


*Die TU Wien brennt! Die österreichischen Universitäten brennen!*


*Erklärung der Protestierenden*

Der Hörsaal 1 der TU Wien ist seit Dienstag, 27.10.2009 besetzt. Das Studierendenkollektiv erklärt sich solidarisch mit den BesetzerInnen des Audimax der Uni Wien. Neben den Forderungen der Uni Wien sollen die spezifischen Probleme der größten technischen Universität Österreichs aufgezeigt werden. Die Großdemonstration für freie Bildung am Mittwoch, 28.10., wurde mit einem eigenen Demonstrationszug von 1.500 TU-Studenten unterstützt.


*Kurze Chronologie der Ereignisse*

 

  • Begonnen hat der Protest am Dienstag, den 20.10.2009 an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Es wurde von Studierenden und Lehrenden eine Arbeitsniederlegung beschlossen, und das Gebäude ist seitdem besetzt.
  • Seit Donnerstag den 22.10.2009 ist der größte Hörsaal Österreichs, das Audimax der Uni Wien, besetzt. Es hat sich eine riesige Protestbewegung entwickelt - zig verschiedene Arbeitsgruppen wurden gegründet, eineVBolksküche eingerichtet, täglich gibt es Abendprogramm. Es wurde ein Live-Stream eingerichtet, weitere Informationen mit Links zu allen momentanen Besetzungen, sowie die genauen Forderungen der BesetzerInnen gibt es auf der Homepage http://unibrennt.at.
  • Am Dienstag den 27.10.2009 fand auf der TU Wien eine Generalversammlung statt, bei der beschlossen wurde, dass auch der HS 1 der TU Wien besetzt wird. Informationen über die Besetzung, Live-Stream, Twitter findet ihr unter unserer Adresse http://tu-brennt.fsinf.at/.
  • Am Mittwoch, den 28.10.2009 fand in Wien eine Demonstration von StudentInnen statt. Laut Auskunft der Veranstalter nahmen an die 50.000 DemonstrantInnen teil.
  • Donnerstag, 29.10.2009: Erste Vorträge an der TU (alternative Vorlesungsbetrieb), Solidaritätserklärung der Lehrenden der Uni Wien und des Österreichischen Gewerkschaftsbunds.
  • Freitag, 30.10.2009: Spontandemonstration zur Akademie der Bildenden Künste und Podiumsdiskussion mit dem Rektorat der TU Wien.   - Mittlerweile sind alle namhaften österreichischen Universitäten, 10 an der Zahl, von Studierenden besetzt!
  • Am kommenden Donnerstag, den 5. November findet in Österreich ein bundesweiter Aktionstag für freie Bildung statt!



*Die Forderungen*


*Die Forderungen der Audimax-BesetzerInnen*

1) Bildung statt Ausbildung

Bildung für eine mündige Gesellschaft und nicht bloße Ausbildung nach wirschaftlicher Verwertbarkeit! Unser Ziel ist die Möglichkeit eines freien, selbstbestimmten Studiums für Alle! Wir wollen keine Verschulung der Studienpläne! Daher fordern wir eine grundlegende Überarbeitung des Bachelor/Master Systems.


2) Freier Hochschulzugang

Freie Studienplätze für Alle und Abschaffung der Studiengebühren, auch für nicht-EU-BürgerInnen und Langzeitstudierende. Die Sicherstellung eines angemessenen Lehrangebots und die Qualität der Lehre darf nicht durch Zugangsbeschränkungen erwirkt werden. Freier Hochschulzugang und qualitativ hochwertige Lehre sind kein Widerspruch! Es gibt nicht zu viele Studierende, sondern nur zu wenige Studienplätze!


3) Demokratisierung der Universitäten

Unser Ziel ist die demokratische Organisation der Universitäten. Dazu gehört eine Demokratisierung der Verwaltung in einer Form, die ProfessorInnen, Studierende, das wissenschaftliche und das nicht wissenschaftliche Personal gleichberechtigt an der Entscheidungsbildung beteiligt.


4) Ausfinanzierung der Universitäten


5) Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes an allen österreichischen Universitäten


6) Beendigung der prekären Dienstverhältnisse an den Universitäten


7) 50% Frauenquote in allen Bereichen des universitären Personals


*Spezielle Forderungen der TU Wien*

An der TU Wien hat sich eine eigene Arbeitsgruppe formiert, um die seit Jahren anstehenden Probleme und Forderungen der TU-Studierenden zu sammeln. Durch die fehlenden Gelder im Bildungssektor gibt es zu wenige Laborplätze in den Studienfächern Informatik, Architektur und Chemie. Durch den enormen Zuwachs an Studienanfängern werden ab nächstem Jahr Einschränkungen beim Physikstudium befürchtet. Sämtliche Lehramtsstudien der TU Wien sind in ihrem Fortbestand gefährdet, es gäbe daher beispielsweise für das Schulfach
"Darstellende Geometrie" keine Ausbildung mehr in Österreich. Der persönliche Einsatz von Studierenden als Tutoren wird zwar inzwischen durch Kollektivvertrags-Zahlungen ausgeglichen, diese reduzieren allerdings das
Gesamtbudget für Lehrende. Die Verschärfung der Studieneingangsphase mit "Knock-out"-Prüfungen wird befürchet.

Das Wissenschaftsministerium wünscht sich mehr Akademiker in Österreich, bietet dafür aber zu geringe Budgets. Die einzige Antwort der Politik auf Herausforderungen am Bildungssektor lautet, Kosten noch stärker einzusparen.
Gegen diese Ignoranz und stetige Verschlechterung der Bildungsbedingungen in Österreich protestieren die Studierenden der TU Wien.


*Aufruf zur Solidarisierung*

Wir erhielten bereits Solidaritätsadressen aus Österreich und der ganzen Welt! In Turin, Tokio, Rio de Janeiro fanden bereits Solidaritätsbesetzungen statt.

Das StudentInnenkollektiv der TU Wien ruft die Studierendenvertretungen der deutschen Universitäten dazu auf, sich mit den österreichischen StudentInnen zu solidarisieren und auch Protestveranstaltungen in Deutschland zu
organisieren!

Die meisten unserer Forderungen (wie die Kritik am Bologna-System und auch die Zugangsbeschränkungen) sind internationale Probleme!

GEMEINSAM SIND WIR STARK!


Mit kämpferischen Grüßen

Das StudentInnenkollektiv der TU Wien


PS: BITTE das Mail an ALLE Fachschaften weiterleiten!

[ Newsübersicht ]